Alle zwei Jahre verleihen die Verbände der deutschen Gaswirtschaft den durch die ASUE gegründeten Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft. Träger des Innovationspreise sind der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie die Brancheninitiative Zukunft Gas. Die ASUE begleitet die Vergabe als Kompetenzpartner.
Vorstellung der Jury
Die Jury des Innovationspreises der deutschen Gaswirtschaft besteht aus Vertretern der Wissenschaft, Fachmedien und Verbänden der deutschen Gaswirtschaft. Die Jury entscheidet frei und unabhängig. Die Jury besteht in diesem Jahr aus:
Jury-Vorsitz: Prof. Dr. Frank Behrendt,TU Berlin
Ingram Täschner,BDEW
Frederik Brandes,DVGW
Annegret-Claudine Agricola,Zukunft Gas
Christian Seelos, energate
Susanne Harmsen, E&M
Bis zum Ende der Bewerbungsfrist sind 54 spannende Bewerbungen eingegangen. Aus diesen hat die Jury die Nominierten und die Sieger aller vier Kategorien ausgewählt.
Die Sieger des Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft 2022
INNOVATIONSPREIS in der Kategorie Anwendungsorientierte Forschung
Im Wasserstoffdorf Bitterfeld wurde ein komplettes Gasverteilnetz mit verschiedensten, für Erdgas zugelassenen Netzkomponenten (Rohre, Armaturen, Zähler, Heizgeräte) installiert und mit 100 % Wasserstoff betrieben. Mit der Testinfrastruktur schafft Mitnetz Gas zusammen mit ihren Partnern von der HTWK Leipzig und dem HYPOS Netzwerk vielfältige wichtige und praxisbezogene Erfahrungswerte bei Transport, Verteilung und Anwendung von 100 Prozent Wasserstoff. So werden das Wissen und die Grundlagen geschaffen, die für die Umstellung der bestehenden Gasinfrastruktur auf Wasserstoff dringend benötigt werden.
Die Nominierten in der Kategorie ANWENDUNGSORIENTIERTE FORSCHUNG
H2-Indikator-Suprapartikel: Additiv für die optische Anzeige von Wasserstoffgas
Nicht weniger als eine echte CO2-Senke hat die Landwärme GmbH zusammen mit ihrem Partner Reverion GmbH am Standort Reimlingen aufgebaut. Denn hier wird das bei der Methanisierung von Biogas anfallende CO2 nicht an die Umgebung abgeben, sondern besonders energieeffizient verflüssigt. Dadurch kann das CO2 einfach zur weiteren Nutzung (CCU) oder zur dauerhaften Speicherung (CCS) genutzt werden. Darüberhinaus wird am Standort eine reversibel arbeitsfähige Brennstoffzelle zur Speicherung von Überschussstrom umliegender EE-Anlagen genutzt.
Die Nominierten in der Kategorie NACHHALTIGE ERZEUGUNG
Die Software-Lösung PSIcontrol/Greengas visualisiert Wasserstoff-Kompatibilitätsanforderungen und -zustände für die Netzinfrastruktur, also in Pipelines aller Druckstufen sowie u.a.Speichern und Verdichterstationen. Einspeisungen, das Mischungsverhalten und der Transport von Wasserstoff, Biomethan oder LNG können simuliert werden.
Durch automatische Fahrweisenvorschläge wird ein optimaler Betrieb der Gasnetze auch mit der Einspeisung von Gasen unterschiedlicher Beschaffenheiten gewährleistet. Auch an Entnahmestellen fernab möglicher Einspeisepunkten kann mit der neuen Software eine vertragsgemäße Gaszusammensetzung sichergestellt werden.
Die Nominierten in der Kategorie Intelligente Infrastruktur
Aufbauend auf der durch die FH Aachen betriebene Grundlagenforschung des Micro-Mix-Verbrennungsprinzips wurden von der B&B-AGEMA durch anwendungsorientierte Berechnung zahlreiche Testbrenner und Prototypen-Brennkammern in enger Zusammenarbeit mit Kawasaki ausgelegt und konstruiert. Am Hochdruck-Prüfstand der RWTH Aachen wurden die Entwürfe realitätskonform hinsichtlich Druck und Temperatur untersucht.
Heute können Kawasaki-Gasturbinen danke der neuen Brennertechnologie flexibel mit bis zu 100 % Wasserstoff betrieben werden.
Die Nominierten in der Kategorie Effiziente Anwendungstechnik