Notruf der Kraft-Wärme-Kopplung
Am 06. Dez. 2017 wurde bekannt, dass auch in Eigenversorgung betriebene, hocheffiziente KWK-Anlagen ab dem 01. Jan. 2018 die volle EEG-Umlage bezahlen müssen. Nachdem es weiterhin keine Aussicht auf eine Folgeregelung gibt, hat die ASUE gemeinsam mit fünf weiteren wichtigen Verbänden der Energiebranche am 01. März 2018 einen deutlichen Notruf an die neue Bundesregierung gerichtet. Wegen zahlreicher Marktbarrieren, komplizierter Steuer- und Anmeldverfahren sowie einem fehlenden, gesetzlichen Rückhalt für KWK-Anlagen im Wohnungsbau (Mieterstrom) könnte das permanente Ausbleiben der Umlagereduzierung ein wichtiges Stellglied einer multivalenten Energie- und Wärmewende nachhaltig beschädigen.
Die ASUE hat sich mit voller Überzeugung an diesem Notruf beteiligt. Die fehlende technologische Weitsicht und die einseitige Fixierung von Strom als Energieträger für Endverbraucher führen in der Diskussion um Erneuerbare Energien und Netzausbau zu groben Fehleinschätzungen. In blindem Vertrauen auf die erfolgreiche Entwicklung eines zur Zeit noch nicht zu realisierenden, großen Stromspeichers, der zugleich wirtschaftlich arbeitet und auf nachhaltigen Rohstoffen basiert, bleiben auch die wichtigsten Fähigkeiten von KWK-Anlagen unberücksichtigt. So trägt insbesondere die dezentrale Stromerzeugung zu einer Entlastung der Netze bei. Die spezifisch und exakt an die Gebäude oder Quartiere angepasste Auslegung führt zu einer maximalen Effizienz und der Betrieb mit aus dem zentralen Gasnetz eingespeistem, erneuerbarem Gas zu einer Abkehr von fossilen Rohstoffen.
Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung die Inhalte unseres Schreibens in ihre Neuausrichtung einbindet und stehen natürlich jederzeit für inhaltliche Rückfragen zur Verfügung.
Jürgen Stefan Kukuk
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