Innovationspreis: Was wurde aus... dem Biogasnetz in der Eifel?
Im Jahr 2018 haben die Stadtwerke Trier beim Innovationspreis in der Kategorie Effiziente Energiekonzepte den zweiten Platz belegt. Damals hatten sie sich mit dem Projekt beworben, mehrere Biogasanlagen zusammenzuschließen und das Biogas in einer zentralen Gasaufbereitungsanlage zu Biomethan aufzubereiten. Seinerzeit hatten die Leitungsarbeiten begonnen.
Mit diesem Projekt hatten die Partner schon 2018 gezeigt, wie die Nutzung von über 20 Jahre erfolgreich betriebenen Biogasanlagen nach deren Herausfallen aus der EEG-Förderung aussehen kann. Denn gerade kleinere Biogasanlagen mit weniger als 500 kWel stehen vor dem Problem, dass die Gestehungskosten für ihr Biogas weitaus größer sind, als die ohne Förderung und nur durch Ausschreibung erzielbaren Gewinne aus den Verkäufen von Strom und Wärme. Auch die Installation von Biogasaufbereitungsanlagen fällt hier wegen einem ungünstigen Verhältnis von Investitionen zu Nutzen häufig aus.
Zentrale Biogasaufbereitung Bitburg gestartet
Was also tun? Die Stadtwerke Trier haben sich mit ihrer Tochter, den Landwerken Eifel, und der Entsorgungsfirma Luzia Francois zu den Biogaspartnern Bitburg zusammengetan. Unter deren Regie konnten bis heute sieben Landwirte gewonnen werden, deren Biogas nach einer Entschwefelung in das extra erstellte Biogasnetz eingespeist wird. Über dieses Netz wird das grüne Gas zu der zentralen Aufbereitungsanlage in Bitburg geführt, wo es mit einem nach dem Verfahren der Druckwelchselabsorption (PSA) aufgebauten Aktivkohleprozess zu Biomethan aufbereitet wird. Die Stadtwerke Trier übernehmen das Biomethan in ihrem Gasnetz und sorgen so für einen steigenden erneuerbaren Anteil bei gleichbleibender Qualität für ihre Kunden.
Aber damit nicht genug: Neben den heute schon erreichten klimaneutralen Eigenschaften soll zukünftig auch das in der Gasaufbereitung abgeschiedene CO2 weiter genutzt werden.
Dieses Projektbeispiel zeigt, wie entwicklungstechnischer Mut belohnt werden kann. Nicht nur die Herausforderungen, genügend Landwirte zu gewinnen oder betroffene Grundstückseigentümer zur Querung ihrer Grundstücke zu bewegen, sondern auch die technischen und regulatorischen Fallstricke haben die Biogaspartner erfolgreich gemeistert. Wir wünschen dem Eifelnetz einen erfolgreichen Betrieb.
Schauen Sie auch auf www.innovationpreis-gas.de vorbei, um die Nominierten und die Gewinner des diesjährigen Innovationspreis nicht zu verpassen.
Quelle:
Thomas Wencker
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