Tagungsband: "Vier erfolgreiche Elemente für die effiziente energetische Quartiersversorgung"
In dem von Bundesumweltministerin Svenja Schulze ausgerufenen Jahr des Handelns – sie meinte damit das Jahr 2019 – wurde auf den 20sten Berliner Energietagen allen Beteiligten klar, dass schnellstens Bewegung in die Sache kommen musste. Jürgen Kukuk nutze die Gelegenheit und stellte BMin Svenja Schulze in einem kurzen Gespräch unsere Ansätze zum Thema anhand der Broschüre „Energiewende anders“ vor. Dabei stieß er auf unerwartet offene Ohren.
In diesem Jahr war die ASUE mit einem eigenen Stand auf den Berliner Energietagen vertreten. In bevorzugter Lage direkt vor dem großen Veranstaltungsraum F konnten sich die vielen Besucher ein Bild von unserem Informationsangebot machen. Viele nahmen sich die für sie jeweils am besten geeigneten „Blauen Hefte“ direkt mit. Es zeigte sich, dass vor allem Informationen über Brennstoffzellen gesucht wurden; aber auch die neue KWKK-Broschüre war relativ schnell vergriffen. Etwas überrascht wurden wir zudem von dem Interesse an der „CO2-Vermeidung“, die dem üblichen Klientel der Energietage geschuldet sein dürfte.
Die Quartiersversorgung im Spannungsfeld von Energie- und Wärmewende
Bei der ASUE-Veranstaltung zeigte sich am 22. Mai 2019 auf den Energietagen die Spannung, die sich hinter diesem Titel verbirgt. In mit Herzblut geführten Diskussionen wurde deutlich, dass Uneinigkeit über den Kardinalsweg bei der Umsetzung besteht. Im Ergebnis stand aber fest: Zum Gelingen sind Flexibilität und Technologieoffenheit erforderlich.
Einleitend stellte Jürgen Kukuk fest, dass die Nutzung von Umweltwärme nötig sei, die Suche danach aber oft „eher dem Pilze sammeln“ gleiche. Im Anschluss monierte Holger Siegmund (MOVE Services), dass stets zu viel Zeit in Regulierung und Theorie verwendet werde und prägte mit dem Ausruf „Dübeln statt Grübeln!“ die Veranstaltung.
Die übertriebene Regulierung kritisierte auch Karl-Heinz Viets (Stadtwerke Augsburg): „Beim Ein- und Ausspeichern von Strom muss 2 Mal EEG-Umlage gezahlt werden. Das kann nicht sein!“. Mit seinem vorgestellten Projekt, einer Power-to-Gas-Anlage als CO2-freie Zentralheizung eines sanierten Wohnkomplexes, wurde deutlich, wo die Gesetzgebung für eine erfolgreiche Wärmewende im Gebäudebestand angreifen muss.
Einen anderen Weg stellte Eberhard Holstein (FlowerPower Energy) vor: weil die Gesetzgebung und die Regularien derart hemmend auf alle Ansätze wirken, baut Herr Holstein in Caputh bei Potsdam ein neues Quartier als Inselnetz auf, dass nur durch eine Leitung für Spitzenlastbedarfe mit dem Stromnetz verbunden ist. Mit mehreren BHKW, Wärmepumpen und einem zentralen Eisspeicher ist er beinahe vollkommen autark; Batteriespeicher und Photovoltaik ergänzen das System.
Den inhaltlichen Schlusspunkt setze Jens Dammer (erdgas schwaben) mit der Vorstellung eines erfolgreich umgesetzten Quartieres auf Basis von hocheffizienten Brennstoffzellen. Diese Möglichkeit zur dezentralen, gekoppelten Erzeugung von Wärme und Strom rundeten den technologischen Umfang der Veranstaltung ab.
Am Ende bestand Konsens, dass keine Technologie per se ausgeschlossen werden darf und dass die zusammengefasste Quartiersversorgung die Energiewende im Bestand erst ermöglicht. Die ASUE wird auch 2020 wieder auf den Energietagen vertreten sein.
Tagungsband mit allen Vorträgen
In der hier zum kostenlosen Download angebotenen Datei erhalten Sie alle auf der Veranstaltuntg gezeigten Vorträge in einer zusammengefassten pdf-Datei.
Jürgen Stefan Kukuk
Telefon: 0 30 / 22 19 13 49-0
E-Mail: kukuk@asue.de