2011

Tiefe Geothermie

Bei der Nutzung von Erdwärme denkt man in der Regel zunächst an vulkanische Gebiete wie z. B. Island. Dort hat Geothermie einen Anteil von fast 50 % an der Energieversorgung des Landes. In Larderello in der Toskana wurde bereits vor über 100 Jahren, 1904, das weltweit erste geothermische Kraftwerk gebaut. In dem italienischen Ort tragen heute in einem Geothermie-Park Tiefenbohrungen von über 2000 m zur Energieversorgung bei. Die Geothermie hat in der Toskana einen Nutzungsanteil von rund 45 %. Der staatliche Stromkonzern ENEL erzeugt damit etwa 1,5 % der in Italien produzierten Elektrizität.

In Deutschland erzeugten Anfang 2010 bereits 5 Kraftwerke Strom und Wärme aus Geothermie: Neben der 2003 in Neustadt-Glewe in Betrieb gegangenen Anlage auch die Werke in Unterhaching bei München, in Bruchsal, in Landau/Pfalz und in Simbach. Rund 2 Dutzend Geothermieheizwerke werden zur Nah- und Fernwärmeversorgung auf kommunaler Ebene eingesetzt.

Noch spielt die Geothermie in Deutschland eine kleine Rolle. Experten trauen ihr aber einen steigenden Beitrag bei der Energieversorgung in der Zukunft zu. Die Bundesregierung erwartet bis zum Jahr 2030 eine elektrische Leistung der Geothermie-Kraftwerke von 850 Megawatt. Einen wesentlichen Beitrag soll das novellierte Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz leisten, das seit Anfang 2009 in Kraft ist.

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Stand: 2011