24. März 2023

Wasserstoff-Innovationen von Kawasaki und Graforce

In Verbindung mit der Nutzung erneuerbarer Energiequellen wird Wasserstoff eine Schlüsselrolle in der künftigen, emissionsarmen Stromerzeugung spielen. Mindestens in der Erzeugung von elektrischen Spitzenlasten werden KWK-Anlagen, also Blockheizkraftwerke, Gasturbinen und Brennstoffzellen, daher ein langfristiges Einsatzfeld haben. Die Arbeiten zur Anpassung der Anlagentechnik an einen Betrieb mit reinem Wasserstoff sind bei den jeweiligen Herstellern in vollem Gange. Mit großer Innovationskraft übernehmen sie damit Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel.

MicroMix-Brenner: Prämierte Wasserstofftechnologie auf Kawasaki-Workshop

Schon lange vor Beginn der aktuellen Wasserstoffdiskussion startete Kawasaki zusammen mit RWTH und FH Aachen sowie B&B Agema die Entwicklung der sogenannten MicroMix-Technologie. Idee des Verfahrens ist es, durch miniaturisierte Flammen die unliebsamen Brenneigenschaften von Wasserstoff zu kontrollieren und gleichzeitig ein brenngasflexibles System zur Ausstattung von Gasturbinen zu entwickeln. Der erfolgreiche Abschluss des Projektes wurde 2022 mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft in der Kategorie Effiziente Anwendungstechnik ausgezeichnet (zum Innovationspreis 2022 auf asue.de).

Nun geht Kawasaki die nächsten Schritte auf den Energiemarkt zu. Im Fokus eines von Kawasaki organisierten Workshops steht der Einsatz ihrer Wasserstoff-Gasturbinen. Diese können mit 100 % Erdgas, 100 % Wasserstoff und beliebigen Gemischen aus Erdgas und Wasserstoff betrieben werden. Und daher stellt Kawasaki auf diesem Workshop die weltweit erste mit 100 % Wasserstoff betriebene KWK-Anlage in Japan vor.

Die Anzahl der Plätze auf dem spannenden Workshoptag mit anschließendem "Get together" für alle Teilnehmer ist begrenzt – eine frühzeitige Anmeldung unter diesem Link wird empfohlen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Vorort-Produktion von Wasserstoff mit Plasmalyse: Kawasaki profitiert von Berliner Start-up

Das „Woher?“ ist eine oft gestellte Frage in der Wasserstoffdebatte. Dr. Jens Hanke hatte schon früh versucht, eine Antwort darauf zu finden und sein Start-up Graforce auf die Entwicklung von Plasmalysetechnologie ausgerichtet. Mit diesem Verfahren lassen sich nicht nur Wasser, sondern je nach Einstellung auch andere Moleküle, wie Ammonium (NH4) oder Erdgas bzw. Biomethan (CH4) spalten, wobei als Nebenprodukte kein CO2, sondern molekularer Stickstoff bzw. reiner und weiter nutzbarer Kohlenstoff entsteht. Der erste Praxiseinsatz dieses Verfahrens in einem Berliner Hotel wurde bereits 2020 mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft in der Kategorie Effiziente Energiekonzepte ausgezeichnet (zum Innovationspreis 2020 auf asue.de).

Heute vertreibt die Graforce GmbH die „Plasmalyzer“ getauften Reaktoren hauptsächlich bei Unternehmen der Versorgungswirtschaft. Aber auch gemeinsame Entwicklungsprojekte sind kein Fremdwort, wie z. B. die abwasserwirtschaftlichen Versuche zeigen, die gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben durchgeführt werden. Mit Kawasaki hat Dr. Hanke zudem eine strategische Partnerschaft geschlossen, weswegen er auch auf dem oben beschriebenen Workshop mit einem Beitrag anzutreffen sein wird.

Ohne Innovation kein Fortschritt

Der Maschinenraum der Energiewende ist seht gut ausgestattet. Die energiewirtschaftlichen Innovationen der vergangenen Jahre haben eindrucksvoll gezeigt, wie flexibel die Hersteller von energieeffizienter Anlagentechnik auf geänderte Herausforderungen reagieren konnten. Es zeigt sich immer mehr: Der Ausbau der Erzeuger grünen Stroms, also hierzulande vor allem Windkrafträder und Photovoltaikanlagen, ist die Achillesverse der Energiewende.

Eine vollständige Übersicht aller Preisträger des Innovationspreises im 21. Jahrhundert finden Sie unter www.asue.de/innovationspreis. Der nächste Innovationspreis wird 2024 ausgeschrieben.

 

Ansprechpartner:

Thomas Wencker
Telefon: 0 30 / 22 19 13 49-0
E-Mail: thomas.wencker@asue.de


Einladung zum KAWASAKI-Workshop nach Bad Homburg

Anmeldung

Die kostenlose Anmeldung ist unter diesem Link bis zum 31. Mai 2023 möglich.

Weitere Informationen

Zur Meldung von GWF Gas + Energie.