Bioanteile zukünftig im Erdgas
Zu den bekanntesten regenerativen Energien zählen heute die Windkraft, die Solarenergie und die Geothermie. Weniger bekannt ist dagegen, dass sich auch Gas regenerativ erzeugen lässt. Dieses Biogas lässt sich grundsätzlich mit einer entsprechenden Aufbereitung auf Erdgasqualität veredeln und in die vorhandenen Erdgasnetze einspeisen. Das ist möglich, da Erdgas und Biogas denselben Hauptbestandteil – nämlich Methan – haben.
Erdgas mit Bioanteil ist eine besonders rationelle Möglichkeit, regenerative Energien zu nutzen. Im Gegensatz zu verschiedenen anderen erneuerbaren Energien lässt es sich gut speichern, dem Bedarf entsprechend einsetzen und umweltschonend über das bestehende Gasnetz transportieren. Bei der Verbrennung der Bioanteile wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie die zu ihrer Herstellung genutzte Biomasse zuvor der Atmosphäre entzogen hat.
Viele Gasversorgungsunternehmen arbeiten derzeit Hand in Hand mit den Landwirten, um in Zukunft Bioanteile in das deutsche Erdgasnetz einzuspeisen. Die Realisierung stellt aber noch zahlreiche Herausforderungen. Das aus Gülle, Bioabfällen oder „Energiepflanzen“ gewonnene Biogas muss mit erheblichem Aufwand aufbereitet werden, ehe es dem Erdgas beigemischt werden kann. Deshalb müssen die Gasmengen ausreichend groß sein, um die spezifischen Kosten der Aufbereitung zu senken. Die Bioanteile im Erdgas sollen überwiegend in Erdgasfahrzeugen und in Anlagen der Kraft-Wärmekopplung (KWK) eingesetzt werden. In KWK-Anlagen kann für den produzierten Strom der Bonus der EEG-Vergütung genutzt werden.
Das geschätzte Potenzial zur Erzeugung von regenerativem Erdgas in Deutschland im Jahr 2030 liegt bei rund 100 Milliarden kWh pro Jahr. Diese Menge entspricht etwa zehn Prozent des heutigen Erdgasabsatzes in Deutschland. Um dieses Ziel zu unterstützen, hat sich die deutsche Gaswirtschaft verpflichtet, Bioanteile für die Verwendung in Erdgasfahrzeugen abzunehmen. Informationen zu Erdgas mit Bioanteil können Sie über die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V., Tel.: (06 31) 360 90 70, sowie im Internet unter www.asue.de in der Rubrik „Erdgas mit Bioanteil“ erhalten.
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Jürgen Stefan Kukuk
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