Kochen, Backen, Heizen und Kühlen mit Erdgas Betriebskosten senken in einem Tankstellenbistro
Der erfolgreiche und effiziente Betrieb einer gastronomischen Einrichtung hängt nicht nur von einem angenehmen Ambiente oder der Auswahl eines ansprechenden Speise- und Getränkeangebots ab, sondern auch von einem effizienten Umgang mit der eingesetzten Energie. Dabei spielt sowohl die Wahl eines kostengünstigen Energieträgers als auch der passenden Versorgungstechnologie eine Rolle. Am einfachsten lässt sich dies bei einem Neubau berücksichtigen – dort können noch vor dem Baubeginn die Planungen den genannten Erfordernissen angepasst werden, wie das Beispiel der Errichtung des Bistros „Merl“ an der Autobahnabfahrt Meckenheim der A 565 zeigt
Das Bistro wurde vom Betreiber eines dort bereits angesiedelten Tankstellenkomplexes errichtet, um den Kunden noch mehr Service bieten zu können. Neben der „traditionellen“ Anwendung von Erdgas zum Backen und Kochen sollte es hier auch gleichzeitig als Energieträger zum Heizen und Kühlen zum Einsatz kommen. Bei der Planung waren unter anderem folgende Kriterien zu berücksichtigten:
• Die Räumlichkeiten, die sich auf zwei Etagen verteilen, müssen bei möglichst geringen Betriebskosten sowohl geheizt als auch gekühlt werden können,
• einfache Abrechenbarkeit der Betriebskosten getrennt vom restlichen Gebäudekomplex,
• Einbau eines Be- und Entlüftungssystem für die Küche sowie
• ein möglichst geringer Platzbedarf für die Haustechnik.
Denn aufgrund der baulichen Gegebenheiten musste der Technikraum direkt neben der Küche errichtet werden, so dass dessen Platzbedarf nach den ursprünglichen Planungen zu Lasten der Küche ging. Mit den Planungen zur Klimatechnik wurde die Firma Berndt Kälte GmbH aus Gelsdorf beauftragt, die dem Bauherren dann mehrere mögliche Versorgungskonzepte vorstellte.
Unter den verschiedenen Varianten favorisierte man schnell ein Konzept, das auf dem Einsatz einer Gaswärmepumpe basierte, zumal ein Gasanschluss bereits vorhanden war. Neben der Forderung nach niedrigen Betriebskostenüberzeugte diese Lösung durch weitere Vorteile. So war beispielsweise für Heizungs- und Kühlsystem nur die Installation eines einzigen Leitungsnetzes erforderlich, was zu niedrigeren Investitionskosten führte. Außerdem konnte durch die Außenaufstellung der Gaswärmepumpe auf dem Dach der benachbarten Autowaschanlage gänzlich auf einen Technikraum sowie einen Schornstein verzichtet werden, wodurch nun für die Küche doch die maximal mögliche Fläche zur Verfügung stand. Da sich die Außeneinheit auf diese Weise sehr nahe beim Bistro befindet, ließen sich dessen Räumlichkeiten mit kurzen Leitungswegen erschließen.
Ein weiterer Vorteil der gewählten Lösung besteht darin, dass sie leistungsfähig genug ist, um auch bei extremen Witterungsverhältnissen noch ein angenehmes Raumklima sicherzustellen – die Installation von unterstützenden Systemen entfiel somit. Durch den Betrieb mit Erdgas, dessen Verbrauch über einen separaten Zähler abgelesen werden kann, wurde darüber hinaus die Forderung nach einer einfachen, von den restlichen Tankstellengebäuden getrennten Abrechnung der Betriebskosten Rechnung getragen.
Der Wärmebedarf des Bistros wurde mit 30 kW errechnet. Da die Anlage auf den Heizfall ausgelegt werden sollte, entschied man sich für eine AISIN-Gaswärmepumpe des Typs TGMP 280 mit einer nominalen Heizleistung von 33,5 kW sowie einer Kühlleistung von 28 kW. Der Heiz- beziehungsweise Kühlprozess erfolgt durch Direktverdampfung beziehungsweise -kondensation. Der Luftaustausch in den Räumen geschieht über vierseitig ausblasende Deckenkassetten im Obergeschoss, im Untergeschoss übernehmen Unterdeckenmodelle diese Aufgabe. Zusätzlich installierte man über der Eingangstür ein Wandgerät, das das Eindringen von Kaltluft in den Eingangsbereich verhindern soll. Für die Steuerung des Systems wurden Einzelfernbedienungen in Bereichen installiert, die nicht für die Kundschaft zugänglich sind, um eventuelle Manipulationen zu vermeiden. Mit Hilfe dieser Fernbedienungen lässt sich jedes Innengerät separat einstellen.
Inhaber Uwe Heinen zeigt sich denn auch mit der gefundenen Lösung sehr zufrieden. Er lobt insbesondere die Zuverlässigkeit der Anlage und sieht die Klimatisierung über das Gaswärmepumpensystem als einen sehr wertvollen Komfort für seine Kunden.
Dieses hohe Maß an Kundenzufriedenheit zeigt, dass die Firma Berndt Kälte GmbH eine weitgehend optimale Versorgungslösung für den Betreiber des Bistros „Merl“ gefunden hat, die außerdem noch gegenüber herkömmlichen Systemlösungen eine gesteigerte Effizienz aufweist. Da das Anlagenschema weitgehend übertragbar sei, sieht das Unternehmen weitere Einsatzmöglichkeiten für ähnlich gelagerte Anwendungsfelder.
Das Kochen erfolgt in der Küche mit einem Gasherd und das Backen, Braten und Garen mit einem Gas-Umluftbackofen. Für Herrn Heinen spricht für Erdgas, dass die Gasgeräte nach dem Einschalten sofort ihre volle Wärmeleistung abgeben, so dass keine Wartezeiten für das Aufheizen entstehen. Außerdem ist die Wärme sofort wieder weg, wenn sie nicht mehr benötigt wird. Dadurch sei man mit den beiden Gasgeräten sehr flexibel, was einem rationellen Betriebsablauf sehr entgegen kommt.
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Jürgen Stefan Kukuk
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