Neue iKWK-Anlage in Lemgo: Flusswasser, Solarthermie und zwei BHKWs

Ein Großteil der Wärmewende findet in den Kommunen statt. Die Stadtwerke Lemgo machen schon länger vor, wie es gehen kann. Zukünftig wird auch aus einem Fluss der Stadt Wärme zum Betrieb des lokalen Fernwärmenetzes mit einer neuen iKWK-Anlage gewonnen.

Natürliches Flusswasser als Wärmequelle

Im ca. 41.000 Einwohner zählendem Lemgo stellt die „Bega“ zukünftig grüne Wärme für das Lemgoer Wärmenetz bereit. Bevor sich das Wasser des Flusses auf den weiteren Weg zur Weser und später bis zur Nordsee macht, entzieht ihm eine Wärmepumpe, die ihren Strom aus zwei neuen hocheffizienten BHKW bezieht, von März bis November einen Teil seiner Wärme. Im Sommer speist zusätzlich eine große Solarthermieanlage in das Netz ein und im Winter decken die BHKW die Spitzenlasten ab. Die erneuerbaren Anlagen (Wärmepumpe und Solarthermie) stellen zusammen 6.000 MWh Wärme bereit und sparen dabei im Vergleich zur heutigen Situation 1.500 CO₂/a ein. Dieses Konstrukt hat die Förderer überzeugt und dadurch wird es im Rahmen des iKWK-Programms von der BAFA gefördert.

Innovative Kraft-Wärme-Kopplung: Grüne Wärmenetze in städtischem Gebäudebestand

Die KWK-Stadt Lemgo hat schon oft mit Meldungen überrascht. Zuletzt waren sie die ersten, die eine Großwärmepumpe direkt mit dem Strom eines BHKWs angetrieben und damit noch dazu die Abwärme des Abwassers der Stadt ins Fernwärmenetz bringen konnten. Mit der neuerlichen iKWK-Anlage wird das Fernwärmenetz der Kleinstadt weiter ergrünen. Denn dieses Mal wird mit der Bega, die die Innenstadt in der Nähe des Betriebsgeländes der Stadtwerke Lemgo kreuzt, eine natürliche Wärmequelle zum Betrieb einer Wärmepumpe ausgenutzt. Hiermit lässt sich über das ganze Jahr eine gewisse Grundlast der neuen Anlage erzeugen.

Mit diesem Projekt werden die KWK-Experten der Stadtwerke Lemgo neue, wertvolle Erfahrungen sammeln. Denn die Verschaltung von vier Erzeugungsanlagen mit jeweils ganz unterschiedlichen Betriebsparametern erfordert Augenmaß und Fingerspitzengefühl, damit das nachgelagerte Fernwärmenetz stets verlässlich und ausfallsicher betrieben werden kann.

Die Pressemeldung der Stadtwerke Lemgo können Sie sich hier herunterladen: LINK.