Berliner Kooperation für mehr Wasserstoffhäuser

Für die Energiewende werden langfristig gesehen Speicher essenziell. Batteriespeicher eignen sich vor allem für die Kurzfristspeicherung, für längere Speicherdauern werden erneuerbare Gase wie grüner Wasserstoff stark an Bedeutung gewinnen. Das Berliner Unternehmen Home Power Solutions (HPS) forscht und entwickelt seit einigen Jahren genau in diesem Bereich und hat mit der Picea-Anlage ein System für Einfamilienhäuser im Angebot.

Die PV-Anlage auf dem Dach erzeugt Strom für das Einfamilienhaus. Wird mehr Strom erzeugt als verbraucht, wird dieser zunächst in einer Batterie zwischengespeichert, um diesen z. B. abends oder nachts zu nutzen. Wenn der Batteriespeicher vollständig geladen und die PV-Anlage immer noch Strom liefert, wird dieser im Elektrolyseur in Wasserstoff umgewandelt. In den Wasserstoffspeichern kann die Energie so über längere Zeit „gelagert“ und ganzjährig im Haus genutzt werden. Bei Bedarf wandelt dann die Brennstoffzelle im Haus den Wasserstoff wieder in Strom um. So kann das Überangebot des PV-Stroms aus dem Sommer im weniger sonnenreichen Winter genutzt werden. Auf diese Weise ist eine ganzjährige Selbstversorgung mit emissionsfreier Energie für Strom und Heizung möglich.

Die bei der Umwandlung in Strom automatisch entstehende Abwärme wird ebenfalls für die Heizung und Warmwasserbereitung genutzt, was zu einer sehr hohen Gesamteffizienz des Systems führt. Da der für die Elektrolyse genutzte Strom aus erneuerbaren Energien stammt, ist der dadurch erzeugte Wasserstoff CO₂-frei und wird auch grüner Wasserstoff genannt. Er zählt damit zu den erneuerbaren Gasen.

Zur weiteren Verbreitung dieser Technik für Eigenheimbesitzer ist nun der Berliner Energieversorger GASAG eine Kooperation mit HPS eingegangen. GASAG hat eine erste Picea-Anlage bei einem Kunden in Betrieb genommen und möchte so weitere Kompetenzen im Bereich der Wasserstoffanlagen aufbauen.